Kocher-FAQ der dro-faq

( this is a part of the faq of the german-spoken newsgroup de.rec.outdoors )

Version:  2.0
Autoren:  Guido Eink 
Jens W. Klein (Extra-Teil: Kochertransport im Flugzeug)
Verwalter:  Christof Amelunxen
letzte Änderung: 28. August 2004
URL: . http://www.amelunxen.net/drofaq/kocher.html
zip-Archiv kocher.zip

Bitte beachte auch die grundsätzlichen Anmerkungen auf der Hauptseite

Inhalt:

1.    Vorwort

2.    Kocherarten

        2.1     Gaskocher

        2.2    Benzinkocher

        2.3    Petroleumkocher

        2.4    Dieselkocher

        2.5    Multikocher

        2.6    Spirituskocher

        2.7    Esbitkocher

        2.8    Holzkocher

        2.9    Lagerfeuer

3.    Brennstoffnamen

4.    Extra-Teil: Kochertransport im Flugzeug von Jens W. Klein

        4.1   Problematik-Beschreibung

        4.2   Offizielle Aussagen

        4.3   Inoffizielle Ratschläge

        4.4   Erfahrungsberichte

Hauptseite der dro-faq

 
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1.    Vorwort

Die Art des Kochers ist oft eine Glaubensfrage, ebenso wie bei der Art des Zeltes.
Jeder Kocher hat seine Vor- und Nachteile, je nach Neigung (Bastler oder nicht) muß man sich mit den Eigenarten des Kochers oder der Kocherart arrangieren und ihn für das bereisende Land auswählen. Die vor Dir liegende FAQ soll Dir ein Ratgeber sein und Dich bei Deiner Entscheidung unterstützen.


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2.    Kocherarten

So viele Kocherarten gibt es eigentlich gar nicht, aber dennoch kann es Wochen dauern, bis man sich zu einer Kocherart durchgerungen hat.
Da gibt es die wartungsfreien Gaskocher, die "zuwendungsbedürftigen" Benzin-, Petroleum-, und Dieselkocher, die Alleskönner (Multikocher), den skandinavischen Klassiker Trangia (Spiritus), den kleinen Esbitkocher und natürlich das klassische Lagerfeuer.


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2.1.   Gaskocher

Gaskocher sind unkompliziert und sicher in der Anwendung und die Flamme ist einfach zu regulieren. Man braucht keine Reinigungsarbeiten wie bei Benzinkochern zu verrichten und man erspart sich die Startprozedur.

Wenn der Kocher bei Kälte, besonders bei Temperaturen unter 0 °C, betrieben werden soll, dann muß man ein Gemisch aus Butan/Propan oder Butan/Propan/Iso-Butan verwenden. Das Butan-Gas hat bei diesen Temperaturen Probleme, aus der Kartusche zu strömen. Besonders bei Gaskochern empfiehlt sich das Aufstellen eines Windschutzes, damit der Wind einem die Hitze nicht raubt.

Aufpassen muß man allerdings, wenn die Kartusche umfällt, dann kann es zu einer Stichflamme kommen!

Kartuschen für die Gaskocher bekommt man fast überall, zumindest da, wo es auch Touristen gibt. Es gibt die drei Arten: Stech-, Ventil- und Schraubkartuschen.
Da Stechdornkartuschen am weitesten verbreitet sind, empfiehlt sich die für die Schraubkartuschenkocher die Mitnahme eines Adapters.
Die Ventil- und Schraubkartuschen kann man nach Gebrauch abschrauben und z. B. für eine Lampe verwenden. Sie sind aber teurer als die Stechkartuschen. Ventilkartuschen gibt es nur von Camping Gaz und sind mit anderen Kartuschen nicht kompatibel.
Schraubkartuschen gibt es von Primus, Coleman, EPIgas und MSR, sie sind untereinander kompatibel. Wichtig ist noch, daß man keine Kartuschen im Flugzeug transportieren darf, dies gilt für alle Brennstoffe!


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2.2    Benzinkocher

sind nichts für Leute, die keinen Schraubenschlüssel in die Hand nehmen möchten. Besonders die Düse eine Benzinkochers muß regelmäßig gereinigt und gewartet werden. Dies ist selbst bei den Benzinkochern MSR Whisperlight 600 und X-GK mit einer sogennanten selbstreinigenden Schütteldüse der Fall.

Diese Schritte wiederholen sich natürlich um so mehr, wenn man kein gereinigtes (Reinbenzin) verwendet. Nicht jeder Benzinkocher verträgt auch Autobenzin gut. Dafür sollte es aber keine Probleme mit der Brennstoffversorgung geben.

Um hartnäckige Verkrustungen zu lösen, oder wenn die Litzen aus den Spritleitungen nicht herauswollen, empfiehlt sich das Einweichen in Cola (Wirkstoff: Phosphorsäure) über Nacht.

Benzinkocher sind wie oben beschrieben nicht gerade pflegeleicht und nicht so einfach zu bedienen wie ein Gaskocher. Ein Benzinkocher muß vor Betrieb vorgeheizt werden. Desweiteren muß in der Benzinflasche Druck aufgebaut werden, damit der Sprit in die Leitung fließt. Nach Gebrauch sollte man zur Sicherheit für den Transport den Druck wieder ablassen.

Benzinkocher darf man auf keinen Fall im Zelt verwenden! Bei Gebrauch in der Apsis sollte man mit dem Brenner vertraut sein, da es ansonsten schon mal zu einer Stichflamme oder Verpuffung kommen kann.

Die Brennleistung eines Benzinkochers ist in der Regel höher als die eines Gaskochers. Dadurch ist er auch nicht ganz so windanfällig. Trotzdem kann man auch hier die Kochzeiten durch einen geeigneten Windschutz (aus Aluminium oder einfach aus ein paar Kisten) verkürzen.

Nur wenige Modelle, z. B. der MSR Dragonfly, lassen sich so gut regulieren, wie ein Gaskocher.
Einige Fluggesellschaften machen Probleme beim Mitführen eines Benzinkochers. Ebenso darf kein Benzin im Flugzeug mitgeführt werden.

Treibstoffe mit höheren Oktanwerten erzielen kürzere Kochzeiten. Nachteil, der Treibstoff verbrennt dafür schneller (da "leichter"). Hier sollte man also zwischen a) "schnellen" Brennstoffen und b) "ökonomischen" Brennstoffen unterscheiden. Entscheidend ist in der Realität meistens wieviele Liter Wasser mit z.B. 1 l Brennstoff gekocht werden kann. So brennt der XGK-Kocher z.B. am längsten mit Diesel und der WLI600 (MSR-Kocher)am längsten mit Petroleum (und nicht Reinbenzin!). Legt nun aber jemand besonders Wert auf schnelle Kochzeiten und/oder keine schmutzige Hände, dann wird diese Person kein Petroleum oder Diesel einsetzen, sondern halt einen "saubereren" Brennstoff wie Reinbenzin verwenden.

Ein paar gesundheitliche Aspekte:
Wer kein Reinbezin verwenden kann, sollte auf jeden Fall bleifreies Benzin nehmen, da Blei zu Organ- und Knochenschäden führt.

Benzol wird dem Autobenzin hinzugefügt, um den Oktan-Grad zu erhöhen. Dies ergibt keinen Vorteil für Benzinkocher und ist v.a. krebserregend. Zudem ist Benzol hochflüchtig, was Autobenzine - neben den auch enthaltenen Butane, Pentane, Hexane und Heptane heikel im Umgang mit Flammenquellen macht (= bumm). Im praktischen Gebrauch mit Benzinkochern kommt noch dazu, dass im Autobenzin enthaltene Zusatzstoffe durch den Vergasungsvorgang sich im Generator ablagern und dadurch den Reinigungs- und Wartungsaufwand erhöhen, was auch (neben dem Gefahrenpotential) immer wieder unterschätzt wird. Auch der Russfaktor (z.B. Vorheizen) ist nicht zu unterschätzen.

Da ja viele Leute mit dem Motorrad oder anderen motorbetriebenen Fahrzeugen unterwegs sind und daher natürlich halt eben diesen einen Brennstoff für Ihren Kocher benötigen, stellt sich oft gar nicht die Frage der Brennstoffwahl. Hat man jedoch die Möglichkeit/Freiheit, sollte eben wie bereits erwähnt die Rein-/Weißbenzine gewählt werden. Bei Autobenzin natürlich Bleifrei wählen. Petroleum oder Turbinen-Flugbenzine (Jet A, Jet A1, JP-5 oder 8) sind weniger explosiv als Autobenzin. Qualitativ gutes Petroleum oder alle Turbinen-Flugbenzine sind ausgezeichnete Brennstoffe für (geeignete) Benzinkocher.

Waschbenzin ist ein Destillat, das mit Kohlefiltern abgereinigt wird. Reinbenzin dagegen ist fast pures Oktan (Ultradestillat). Das sogenannte Waschbenzin ist ein Redestillat und ist mit verschiedenen Chlorkohlenwasserstoffen "verseucht". Daher ist es für den Benzinkocher nicht geeignet.


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2.3    Petroleumkocher

Petroleum- und Dieselkocher benutzen oft die gleiche Düse und die gleiche Technik, so daß in der Regel ein Dieselkocher auch mit Petroleum betrieben werden kann, und umgekehrt natürlich.

Petroleumkocher arbeiten im Winter und auch in großen Höhen noch anständig. Petroleum ist aber schwer entflammbar, daher muß es mit Spiritus, Esbit oder Brennpaste vorgeheizt werden. Hier gilt wie bei Benzinkochern: nichts für linke Hände.

Lampenöl muß kein Petroleum sein. Lampenöl kann zur Beeinträchtigung des Kochers führen - zum Beispiel kann der Generator vorstopfen.

2.4    Dieselkocher

siehe Petroleumkocher
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2.5    Multikocher

Unter den Flüssigbrennstoff-Kochern gibt es einige Multikocher. Multikocher können neben Benzin auch noch Petroleum und Diesel verbrennen.

Da Petroleum und Diesel einen höheren Brennpunkt haben und auch stärker rußen als Benzin, ist dafür in der Regel ein Umbau des Generators und/oder der Düse fällig.

Der Primus MFS Multi Fuel 3288 kann sogar zusätzlich noch mit Gas (Schraubkartuschen) betrieben werden. Beim MFS läßt sich die Flamme sehr gut regulieren, man kann mit der Kartusche vorheizen und dann zu Benzin übergehen. Der Kocher macht auch keine Probleme bei Verwendung von Autobenzin. Eine Reinigung fällt bei ihm nur selten an. Er ist robust gebaut und hat sogar eine Pumpe aus Aluminium.


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2.6    Spirituskocher

Der Trangia-Sprituskocher ist ein windgeschützter und standfester Kocher, der mit einem passenden Kochset angeboten wird, es gibt ihn in mehreren Ausführungen (Aluminium, Edelstahl, Titan oder beschichtet z. B. Non-stick und Duossal).
Non-stick ist von Innen beschichtetes Aluminium und wird für die Töpfe und Pfannen angeboten; Duossal-Geschirr (Duo-Stainless Steel-Aluminium) hat als Außenmaterial Aluminium und als Innenmaterial Edelstahl.Titan wird noch nicht lange für Kochgeschirr eingesetzt. Titan ist vor allem leicht und sehr teuer. Es ist dafür aber abriebfest und stabil. Titan hat keine sehr gute Wärmeleitfähigkeit, hält dafür aber das Essen länger warm.

Preiswerte Nachbauten des Trangiasets gibt es z. B. von Tatonka.

Der Spiritusbrenner läßt sich unproblematisch gegen einen Gasbrenner austauschen. Einige Benzinbrenner, z. B. der Whisperlite von MSR, können ebenfalls in das Trangiaset oder entsprechende Nachbauten eingebaut werden. Hierfür muß man lediglich drei Kerben in den Unterbau für die Füße schneiden.

Der Spirituskocher läßt sich nicht so einfach regulieren, wie ein Gaskocher. Ganz Wichtig: Nie Spiritus aus der Flasche zum Nachfüllen benutzen, wenn der Brenner noch brennt - Stichflamme!!! Besser einen Löffel, eine Spritze oder z. B. die kleinen Zitronenfläschchen benutzen.

Vor dem Anzünden kann man, z. B. bei Kälte empfehlenswert, die Rille und das Gewinde am Brenner mit Spiritus übergießen, dadurch wird die Heizleistung erhöht.

Durch Zugabe von etwas Wasser, max. 10%, rußt der Spiritus weniger, dies sollte man aber erst machen, wenn der Brenner warm ist. Sobald dann der Brenner richtig "läuft", kann man den Topf draufstellen.
Spiritus besitzt weniger Brennleistung als Gas- oder Benzin. Aufgrund des guten Windschutzes geht hier aber weniger Energie "verloren" als bei einem Gas- oder Benzinkocher, der Brennstoffverbrauch hält sich dadurch in Grenzen.
0,6 - 0,8 Liter kann man pro Person und Woche rechnen, das hängt natürlich vor allem vom Umfang und der Häufigkeit der Menüs ab und natürlich von den Witterungsbedingungen.
Bei kälteren Temperaturen empfiehlt es sich, Spiritus und Brenner mit in den Schlafsack zu nehmen, zumindest aber mit ins Zelt.

In der Regel wird nur flüssiger Spiritus verwendet. Von festen Spiritus (gelierter Spiritus) und auch von Brennpasten wird dringend abgeraten, da hierbei die Brennerlöcher derart verstopfen, daß der Kocher nachher nur mit sehr großen Aufwand wieder davon befreit und gereinigt werden kann.


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2.7    Esbitkocher

Zum Kochen im eigentlichen Sinn ist er nicht geeignet, er macht sich aber ganz gut als Notkocher, um ein Fertiggericht warm zu machen oder eine Tasse Kaffee. Man kann ihn aber auch gut als Zweitkocher für das Warmhalten von Gerichten verwenden.
In dem kleinen Alugestell, kann man anstatt Esbit auch Brennpaste verwenden. Brennpaste hat gegenüber Esbit folgende Vorteile: bessere Heizleistung, billiger und gut dosierbar (man muss nicht immer ein ganzes Esbitstück abbrennen).

2.8    Holzkocher

Holzkocher gibt es nicht sehr viele.
Der doppelwandige "Vulkan-Wasserkessel" besteht aus Aluminium und hat Innen einen Kamin. Dadurch wird die Verbrennung von Papier, Holz, etc. verstärkt. 1,4 Liter Wasser sollen in ca. 4 Minuten kochen, bei lediglich zwei Händen voll Reisig.

Der "Siera Stove" läßt sich ebenfalls mit Holz, Heu, Rinde, Papier, notfalls (soweit zur Hand) auch Kamelmist beheizen. Der Kocher arbeitet nach dem Schmiedefeuerprinzip. Im unteren Gehäuseteil befindet sich ein mit Batterie betriebener Lüfter und im oberen Teil ist der Brennertopf mit Windschutz plaziert. Anstatt der Batterie kann man auch ein Solarpanell verwenden. Über den Lüftungsregler kann man die Heizleistung sogar regeln. Beide Kocher kann man beim Ausrüster Woick kaufen.

Der Ursprung des "Hobo-Kochers" liegt 150 Jahre zurück. Er wurde von Wanderarbeitern, die Nordamerika durchstreiften erfunden. Die Hitzeentwicklung ist bei dem Kocher so groß, daß sogar feuchtes Holz verwendet werden kann. Auf dem faltbaren und robusten (rostfreier Cr-Ni Edelstahl) Kocher gibt die Schweizer Firma "Künzi Creative Concepts" 5 Jahre Garantie.

Großer Nachteil aller Holz-Kocher: Nicht geeignet für regenreiche Gebiete, sonst bleibt bei naßem Holz eventuell die Küche kalt - oder man schleppt immer einen Vorrad an trockenem Holz mit.
An der Westküste Kanadas kann es oft tagelang regnen.


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2.9    Lagerfeuer

Für vernünftiges Kochen benötigt man sehr viel Glut, schließlich will man das Essen ja nicht räuchern. Laubholz ist dafür am besten geeignet, Tannenholz kann spritzen. Völlig ungeeignet sind faule und morsche Hölzer.
Damit ein ungewolltes Ausbreiten des Lagerfeuers unterbleibt, wird eine größere Fläche Boden von trockenen Zweigen, Ästen und Laub gesäubert, anschließend wird mit Steinen die Feuerstelle "eingezäunt".
Ein Lagerfeuer im Wald sollte man aber vermeiden, die Gefahr eines Waldbrandes ist einfach zu groß. Man sollte beim Lagerfeuer ebenfalls den Funkenflug nicht unterschätzen.

Klassisch wird das Feuer natürlich mit Streichholz oder Feuerzeug entzündet.
Vorsicht bei Gebrauch mit Spiritus! Nie Spiritus direkt in auf´s Feuer gießen, eine große Stichflamme ist Dir sicher. Auf gar keinen fall Benzin nehmen, das ist absolute Umweltsauerei.

Ein Kochrezept für hungrige Mäuler:
Kartoffeln in die nicht glühende Asche tun, mit Glut bedecken und sich 30-40 Minuten gedulden. Durch diese Technik spart man sich die Alufolie. Während des Kochens bzw. hier Backens? nur so viel Holz wie nötig und langsam nachlegen, da sonst evtl. unnötig Asche aufgewirbelt wird bzw. das Feuer durch das Nachlegen anfangen kann zu qualmen. Und nun nach Geschmack würzen - Mahlzeit.

Mit etwas Geschick kann sich aus Steinen oder an einen Hang auch einen kleinen Herd sehr schnell selber bauen. Lehmiger Boden ist dafür ideal, da er dem Herd den nötigen Halt gibt. Einen kleinen Rauchabzug nach oben sollte man aber nicht vergessen.


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3.   Brennstoffnamen

Ich würde mich sehr über Ergänzungen freuen <;-)

Länder Brennstoff
Deutschland/ Schweiz/ Österreich Rein-, Flecken, Wundbenzin Petroleum Diesel (Super-)benzin/Bleifrei Spiritus
Australien Shellite Kerosene Diesel Petrol: Super/ Unleaded .
Dänemark Renset Benzin Petrolium Diesel Autobenzin .
Großbritanien Pure Benzin Paraffin, Lampoil Gasoline, Diesel Petrol methylated Spirit
Frankreich Essence C Pétrole Gas-Oil, Gazole Essence normale/ Essence sans plomb alcool à brûler
Irland . . . . methylated spirit (Apotheke)
Italien Benzina bianca Kerosene Gasolio per autotrazione Super/ Normale/ Senza plobo .
Neuseeland white gas . . . Denaturated Spirit (Haushaltswarengeschäft oder Apotheke)
methylated Spirit (Supermarkt)
Polen benzyna rektyfikowana nafta ropa/olej napendowy benzyna zolta/benzyna bezolowiowa denaturat, alkohol metylowy
Schweden Ren Bensin/ Industri Bensin Fotogen Diesel Bil Bensin: Blyad/ Blyfri Rödsprit, T-röd (brennt besser als Rödsprit)
Spanien Bencina blanca/ Solvente (Südam.), Gasolina domestica Keroseno/ Petroleo Gasoleo automocion, Gasoil Gasolina autom.: Normal/ Super/ Sin plomo Alcohol de que ma, Metilico (Apotheke)
USA White Gas / Naphta Kerosene Diesel Automobile Gas (Gasoline): leaded/ unleaded shellac verduenner und denatured alcohol (Baumarkt oder Farbabteilung z.B. "Home Depot" oder "Hardware Store" ), burning alcohol (Supermarkt), methylated Spirit (drugstore), Gallone Methanol (Outdoorladen)
Finnland kevytbensiini   Diesel bensiini (Super: 95E, Super Plus: 98E) Sprii (Hersteller: Sinol, erhältlich in der Autozubehörabteilung)

© Guido Eink

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4.   Extra-Teil: Kochertransport im Flugzeug von Jens W. Klein

Diese FAQ ist im Usenet-Forum de.rec.outdoors entstanden

4.1   Problematik-Beschreibung

Oftmals stellte sich in d.r.o. eine Frage wie:

"Ich will meinen Kocher im Flieger mitgenommen bekommen, ohne dass er mir bei den Sicherheits- kontrollen oder dem Zoll abgenommen wird. Was muss ich beachten?"

Dies definitiv zu beantworten leistet diese FAQ bisher noch nicht.

Angemerkt sei, dass Benzin auch in geringsten Mengen ein explosives Gemisch bilden kann. Spiritus ist in der Hinsicht etwas weniger brisant, aber auch nicht zu unterschätzen.

Gaskartuschen werden oft direkt als Bombe betrachtet. Daher sind Gaskocher nur ohne Kartuschen flugzeugtauglich. Es spricht nichts dagegen vor Ort Kartuschen zu kaufen. Daher denkt man, gut, dann transportiere ich den Kocher komplett geleert. Aber auch hier scheinen die Kontrolleure misstrauisch zu sein. Auf der einen Seite gibt Fälle, wo jemand seinen (!) gefüllten Benzinkocher im Flieger problemlos durch alle Kontrollen brachte und ebenso welche wo ein Gerät vor den Augen der Beamten in die Mülltonne befördert werden musste.

Auf alle Fälle muss man mit Diskussionen und Reinigungsaktionen vor den Augen der Beamten rechnen.


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4.2   Offizielle Aussagen

Bisher haben wir nur wenige offizielle Aussagen. Solltest Du, lieber Leser, eine offizielle Aussage einer Airline kennen, melde sie bitte dem Verwalter der FAQ!

Auf den Flugscheinen steht: Definitiv verboten sind im Flieger brennbare Stoffe aller Art, sowie Feuerzeuge.

Unbestätigt: "Nach meinem Wissensstand darfst Du einen Kocher oder eine Lampe, die nicht fabrikneu sind, nur als Gefahrgutgepäck in besonderer Verpackung offiziell mitnehmen - alles andere auf Dein Risiko. Wenn es entdeckt wird, musst Du mit Beschlagnahme rechnen - je nach Sicherheitspersonal und Airline, prinzipiell aber immer !"


Von: Malin Borlinghaus [mailto:Malin.Borlinghaus@deutsche-ba.de]
Gesendet am: Montag, 10. April 2000 12:58
An: falk.duebbert@gmx.de
Betreff: Ihre e-mail Anfrage
Sehr geehrter Herr Falk Dübbert,

vielen Dank für Ihre e-mail. Leider können Sie bei der Deutschen BA nicht Ihren Benzin- oder Gaskocher im Gepäck mitführen. Dieses fällt unter die Rubrik "gefährliche Gegenstände.

Mit freundlichen Grüßen
Deutsche BA
Malin Borlinghaus


Deutsche Lufthansa Aktiengesellschaft
Gebietsverkaufsleitung Südwestdeutschland
Serviceteam Geschäftsreisen
Lautenschlagerstr. 2, 70173 Stuttgart
Tel. 0711/223046, Fax 0711/2230259

Sehr geehrter Herr Eink,
wir danken Ihnen für Ihre email und Ihr Interesse am Transport von verschiedenen Kochern. Gerne teilen wir Ihnen folgendes mit: Aus Sicherheitsgründen verbieten die Gesetze aller Länder die Mitführung von Behältnissen mit Gas, Benzin und/oder Spiritus an Bord eines Flugzeuges. Diese Dinge dürfen weder als Handgepäck noch im aufgegebenen Reisegepäck mitgeführt werden. Auch leere Gefäße, die ehemals mit brennbaren Flüssigkeiten gefüllt waren, dürfen nicht zum Transport aufgegeben werden. Gaskocher, allerdings OHNE Kartusche, werden akzeptiert.
Als Frachtgut können diese Gegenstände, mit besonderer Deklaration, aufgegeben werden. Einzelheiten dazu erfragen Sie bitte bei Lufthansa Cargo Tel. 0711 - 79 450 50, Fax 0711 - 79 450 590.

Wir hoffen, Ihnen mit diesen Angaben behilflich zu sein und verbleiben

mit freundlichen Grüßen
Birgitta Hauenschild
email birgitta.hauenschild@dlh.de
27.4.1000


Hier eine Aussage von Virgin Blue (Billigairline in Australien und NZ):
http://www.virginblue.com.au/ => Flight Info => Dangerous Goods

"Camping Stoves and Fuel Containers that have contained a Flammable Liquid: These items may be permitted as long as the fuel tanks are totally drained and action taken to nullify the danger. You must tell the check-in agent that you are traveling with these items. Note: Contact Virgin Blue reservations for further details on the process required to nullify the danger. "


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4.3   Inoffizielle Ratschläge

Benzinkocher sind wohl das grössere Problem, da Benzin hartnäckiger als Rückstand bleibt. Alles was irgendwie brennbar "riecht" wird aussortiert. Teilweise werden Gaschromatographen eingesetzt oder einfachere, auf elektronischen Sensoren basierende Geräte. Um dem Problem der Geruchserkennung zu entgehen wurden schon verschiedene Strategien getestet. Mit dem reinen Entleeren ist es nicht getan.

Wer sichergehen will eliminiert auch die letzten Reste des Brennstoffes. Hat man einen Kocher mit Brennstoff-Flasche ist es besser diese mit Wasser, Limo, O-Saft, Pfefferminztee o.ä. zu füllen und getrennt vom (sauberen) Brenner zu transportieren (z.B. beim Proviant). Trinken muß man den Inhalt ja nicht.

Wenn Du das Problem der explosiven und flüchtigen Flüssigkeit z.B. durch leeren und auslüften aus der Welt schaffst, zeigst du die Kompetenz um eine im Ansatz richtige, im Detail aber unsinnige Regel ausser Kraft zu setzen. Objektiv besteht von einem so preparierten Gerät keine Gefahr mehr. Subjektiv ist es immer noch bei den Flughafenpersonal, ob man das Gerät so mitbehmen darf.

Coleman-Kocher sehen im Durchleucht-Bild aus wie Gaskocher. Hier muss man damit rechnen das Gerät auszupacken. Er muss als Benzinkocher erkennbar sein. Eventuell ist es sinnvoll den Tank mit Wasser zu füllen.

Um Problemen mit dem Zoll zu entgehen, zerlegt man seinen Kocher und nennt ihn "technische Ersatzteile".

Weiterhin kann man den Kocher auch mit dem Schiff vorrausschicken ...


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4.4   Erfahrungsberichte

Folgendes aus den Threads in de.rec.outdoors dazu:

"Ich durfte meine Flasche unter bewaffneter Aufsicht ausspülen. Das war ausnahmsweise, normalerweise hätte ich den nächsten Flieger nehmen müssen."

"Ich habe ein Modell von Colemann mir in Canada gekauft [..] sieht der auf dem Durchleucht-Bild fast genauso aus wie ein Gaskocher. Ich musste Ihn auspacken und durch Riechprobe des Beamten bestätigen lassen das es doch ein Bezinkocher ist. Ansonsten gab es keine Probleme. Ich habe aber schon sehr viel gehört das Kocher in Deutschland gelassen werden mussten. So bei Britisch Airways und bei American Airlines. So wie ich das mitbekommen habe liegt das aber im wesentlichen am Flughafen Personal. Es gibt meist dort Probleme wo vor dem eigentlichen einchecken das Gepäck schon durchleuchtet wird. Ich würde es einfach darauf anlegen. Ich würde sagen zu 99 % kannst Du den Kocher mitnehen."

"Ich bekam mit meinen Coleman Peak I Schwierigkeiten in den USA. Der Kocher war zwar leer und gereinigt, roch aber nichtsdestotrotz nach Benzin. Man verlangte eine weitere Reinigung, was ich auch machte, der Kocher stank immer noch, aber der Beamte wars zufrieden."

"Wir mussten letztes jahr in nz unsere Benzinlaterne samt benzinflasche vorm flug vor den augen des bundesbeamten in die tonne treten. beides haben wir den ganzen urlaub nicht benutzt, beides war seit ca. einem halben jahr nicht mehr mit benzin in berührung bekommen."

"Habe meinen Whisperlite schon nach Costa Rica, Zypern und Thailand im flieger mitgenommen, jeweils mit *VOLLER* Benzinflasche hin, und halbvoller zurück. (8, 3 und 2 Jahre her [2000]) [..] Nicht zur Nachahmung empfohlen, war nur als Hinweis gedacht das nicht überall Gaschromatographen und Mikrotomografie lauern.[..]"

"Ich hab den [Trangia] auch schon mit gefüllter Flasche mitgenommen und hatte keine Probleme."

"Hab noch nie Probleme sowohl mit Whisperlight als auch mit Trangia im Flieger gehabt. Bin gerade aus Neuseeland zurück, ne echte Stoppelhopserei mit diversen Fliegern. Wenn Euch BA ärgert, nehmt andere. LH, SAS, Iberia, Aerolinas Argentinas, Lan Chile,United, Quantas, Thai, SA, .... alle für mich bisher unproblematisch. [..] Vielleicht sollte man auch Frankfurt als Flughafen für den Checkin meiden, der ist zumindest momentan [2000] chaotisch - aber wie gesagt, bisher nie Probleme. Natürlich war der Kocher/Tank immer entleert und ausgelüftet, da roch nichts."

"Ich will das Risiko nicht negieren. Aber manche Gepäckkontrolleure spielen sich mit dem Risiko hoch und auf. Ich habe bis jetzt fünf (5xhin 5xher)transcontinentale Flüge hinter mir: einmal war der Kocher ohne Beanstandung durchgekommen (LH) einmal mußte ich spülen (BA) zweimal war er total zerlegt im Kulturbeutel und in der PHOTOtasche, die Flasche beim Rasierschaum (TWA) einmal wurde ich kurzfristig verhaftet und der Kocher wurde mir später von einem Freund per Post zugeschickt (Israel)."

"Ich bin dieses Jahr [2000 mit der BA] von Köln über Heathrow nach San Francisco und von L.A. wieder zurück und hatte einen Primus Gaskocher dabei. Der Kocher befand sich verpackt in einem MSR Alpine Kochgeschirr in aufzugebenden Gepäck. Nach den Diskussionen hier in der NG habe ich bein Hinflug ausdrücklich gesagt, dass da Campingkram drin ist - daraufhin kam sofort die Frage nach Kocherkram. Ich antwortete, dass ich keine Gaskartuschen dabei hätte und das Thema war erledigt. Ich habe auch auf keinem der Flughäfen bei einem der 'verbotenen Gegenstände'-Aufsteller etwas finden können, wo man Kocher hätte mit reinzählen können. Auch bei den Durchleuchtungen in London und in den USA waren problemlos, keiner wollte an die Tasche ran."

" Vor 2 Jahren (Juli 99) mit BA von Wien nach Schottland mit MSR-Whisperlite (Benzin, genaue Bezeichnung weiß ich nicht mehr, da ausgeborgt). Die Flasche hab ich vergessen auszuwaschen, weshalb ich sie auch widerstandslos abgegeben habe, nach dem Kocher selbst haben sie aber nicht einmal gefragt. Beim Rückflug von Edinburgh wollte der Herr bei der Handgepäcksdurchleuchtung immerhin in meine Thermosflasche schauen, die beim Hinflug auch niemanden interessierte. "

" Flug mit BA (bzw Air Lingus Codeshare) Wien-Heathrow-Dublin und retour mit MSR-Whisperlite und 0,6l-Brennstofflasche im Handgepäck -> keine Fragen bei insgesamt 4 Durchleuchtungen. Auf dem Hinflug war die Flasche halb gefüllt (allerdings mit Früchtetee). "

"Ich habe neulich bei LTU angerufen (am 1.7.02) wegen einer Flugreise nach Island. Dazu brauche ich natürlich meinen Coleman Peak1-Benzinkocher. LTU sage mir, Benzin darf man nicht mitnehmen (klar!) und der Kocher muss absolut leer sein und muss im Hauptgepäck mitreisen. Dann ist alles OK."

Antwort von Icelandair auf die Frage nach Kochertransport im Flugzeug:
" Sehr geehrte Damen und Herren, vielen Dank für Ihre Anfrage. Sie können Ihren Benzinkocher ohne Flüssigkeit mitnehmen. "

" Auf meinem Flug nach Neuseeland mit Korean Air über FRA-ICN-AKL wurde auf dem Hinflug nichts beanstanded, auf dem Rückflug musste ich in Auckland meine Benzinflasche abgeben. Dass sie komplett leer und gereinigt war tat nichts zur Sache. "


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